- Verbrauchergeldparität
- Verbrauchergeldparität,statistische Größe, die die Kaufkraft einer inländischen Währung (z. B. DM) im Ausland angibt. Die Verbrauchergeldparität wird in Deutschland vom Statistischen Bundesamt anhand eines repräsentativen Warenkorbs (rd. 200 ausgewählte Waren und Dienstleistungen der privaten Lebenshaltung) ermittelt. Der in Landeswährung ermittelte Wert des Warenkorbs (die Preiserhebung beschränkt sich in der Regel auf die jeweiligen Hauptstädte) wird dann anhand von Devisenmittelwerten umgerechnet. Die Kaufkraft einer DM im Ausland unterscheidet sich zum Teil erheblich von der inländischen Kaufkraft. So erhielt man z. B. im März 1998 in der Republik Südafrika Waren und Dienstleistungen im Gegenwert von 1,26 DM, in Brasilien nur im Wert von 0,67 DM. Zielgruppe der Verbrauchergeldparität sind Deutsche, die längere Zeit im Ausland leben. Als Maß für die Kaufkraft von Touristen oder Geschäftsreisenden ist die Verbrauchergeldparität nur bedingt geeignet, da sich die Struktur der Reiseausgaben in der Regel deutlich von der Struktur des der Verbrauchergeldparität zugrunde liegenden Warenkorbs unterscheidet und die Preisunterschiede zwischen typischen Touristenregionen und der Hauptstadt erheblich sein können. Die Kaufkraft von Touristen und Geschäftsreisenden wird daher durch die Reisegeldparität beschrieben, bei deren Ermittlung die Güterauswahl nur solche Waren und Dienstleistungen umfasst, die auf Auslandsreisen besonders nachgefragt werden.
Universal-Lexikon. 2012.